Diagnose & Krankheitsverlauf

Die Diagnose eines Kurzdarmsyndroms richtet sich in der Regel nach dem Krankheitsverlauf bzw. welche Teile des Darms entfernt wurden. Regelmäßige Untersuchungen sind aus diesem Grund besonders wichtig, insbesondere die kontinuierliche Kontrolle der Blutwerte, um festzustellen, ob der Körper ausreichend mit Vitaminen und Nährstoffen versorgt wird. Auch Stuhluntersuchungen und Gewichtskontrollen sollten in Abständen durchgeführt werden, um möglichen Komplikationen frühzeitig vorzubeugen.

Bis zu einem gewissen Maß kann sich der Darm an die neuen Umstände anpassen, die Funktionen fehlender Abschnitte des Darms ausgleichen und sich selbst regenerieren. Durch eine optimierte Ernährung oder Hormonbehandlung kann die reduzierte Aufnahmefähigkeit, welche durch eine Darmoperation verursacht wurde, effektiv verbessert werden.

Nach einigen Monaten kann auch die Höhe der Darmzotten (kleinste Ausstülpungen der Darmwand) sowie die Tiefe der Darmkrypten (Einstülpungen der Dünndarmschleimhaut) zunehmen, sodass sich die Nährstoffaufnahme deutlich erhöht. Sollte dies nicht der Fall sein und es zu weiterem Gewichtsverlust kommen, beispielsweise wenn nur mehr kleine Teile des Darms vorhanden sind, kann eine dauerhafte künstliche Ernährung notwendig sein.

Komplikationen des Kurzdarmsyndroms

Im hochkomplexen Verdauungssystem wird die Nahrung zerkleinert, analysiert und vom Körper aufgenommen. Kann etwas nicht aufgenommen werden, wird es wieder ausgeschieden. Jeder Abschnitt im Darm übernimmt wichtige Aufgaben und trennt benötigte Nährstoffe von „Abfallprodukten“, sodass die Nährstoffaufnahme reibungslos funktioniert und optimal aufgespalten werden kann. Bei einem Kurzdarmsyndrom leiden Betroffene nicht nur unter einer schweren Erkrankung, sondern auch an häufigen Komplikationen bzw. Nebenwirkungen.

Durch die veränderte Darm-Anatomie können zusätzliche Probleme in Erscheinung treten. Typische Komplikationen, abhängig von der Schwere des Kurzdarmsyndroms, können beispielsweise Osteoporose, Nierenversagen, metabolische Azidose (stoffwechselbedingte Übersäuerung des Blutes und Körpers), bakterielle Überwucherungen, Thrombosen, Embolien oder nicht diagnostizierte Nährstoffmängel sein. Weitere Komplikationen können auch unter parenteraler Ernährung oder durch einen Katheter entstehen und weitreichende Folgen verursachen.

Bei einem Kurzdarmsyndrom kann zudem die psychische Belastung stark zunehmen. Die Erkrankung schränkt in diesen Fällen die Betroffenen im täglichen Leben so stark ein, dass neben der Behandlung von Symptomen und der  Nachsorge eine psychologische Betreuung notwendig erscheint.


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