Die Aufnahme von Wasser im Dünndarm erfolgt vor allem passiv, d.h. es wird ein Zucker- oder Salzteilchen aufgenommen und Wasser mitgezogen. Glucose ist das kleinste Zuckerteilchen und kann sogar über die Mundschleimhaut aufgenommen werden. Da es noch leichter als Zweifachzucker (z.B. Haushaltszucker) aufgenommen werden kann, kann man den Darm durch glucosehältige Getränke gut unterstützen. Man bezeichnet solche Lösungen auch als isotone Getränke.
Isoton bedeutet, dass das Verhältnis von gelösten Teilchen zu Flüssigkeit der Lösung ca. dem Verhältnis in unserem Blut entspricht. Da sie schneller als Wasser vom Darm aufgenommen werden, werden sie vor allem von Sportlern genützt. Auch bei eingeschränkter Darmfunktion sind sie hilfreich. Isotone Getränke sind im Supermarkt, Sportfachhandel, in der Apotheke oder auch im Internet erhältlich.
Empfehlenswert ist, diese Getränke auch selbst herzustellen und sie in eine Trinkflasche zu füllen, damit man sie sehr kontinuierlich in ganz kleinen Schlucken trinken kann. Die abgemessenen und abgewogenen Zutaten ergeben immer einen Liter. Die angegebene Kochsalzmenge entspricht einem halben Teelöffel.
Industriell gefertigte Trinknahrungen werden umgangssprachlich häufig auch als „Astronautenkost“ bezeichnet. Diese Produkte enthalten in einem kleinen Volumen (häufig 200 ml) eine maximale Eiweiß-, Energie und Mikronährstoffdichte. In selbst gemixten Speisen lässt sich diese Nähr- und Mikronährstoffdichte niemals erzielen.
Man kann dadurch die Zufuhr an Energie und Mikronährstoffen steigern, ohne wesentlich größere Mengen essen zu müssen. Wenn ein vorhandener Darm beispielsweise 50 % der zugeführten Menge aufnimmt und man schafft es, 4000 kcal zuzuführen, dann bleiben am Ende dem Körper 2000 kcal. Man kann erhöhte Zufuhr trainieren, indem man immer einen Bissen mehr isst, als man angenehm empfindet. Zwischendurch ein Schluck Trinknahrung und ein Schluck Wasser helfen ergänzend, die Zufuhrmenge zu erhöhen.
Man sollte Trinknahrungen als Medikament bzw. Training betrachten. Genauso wie Medikamente regelmäßig eingenommen werden, wird auch die Trinknahrung regelmäßig angewendet. Je nach Bedarf haben sich unterschiedliche Möglichkeiten bewährt:
Wenn die Trinknahrung den Darm schneller passiert, als sie vom Körper aufgenommen werden kann, und somit mehr Stuhl produziert wird, ist die zusätzliche Einnahme von Verdauungsenzymen erforderlich. Im Schnitt benötigt man für eine Packung die Enzyme von 3 Kapseln à 25.000 IE. Außerdem enthalten Trinknahrungen im Vergleich zur Flüssigkeitsmenge wesentlich mehr Teilchen als unser Blut. Sie werden auch als „hypertone Lösung“ bezeichnet. Damit sie der Darm aufnehmen kann, müssen sie verdünnt werden. Grundsätzlich schickt der Darm so lange Flüssigkeit hinein, bis die Konzentration ca. der unseres Blutes entspricht. Zur besseren Verträglichkeit sollte man sie deshalb schon vorab verdünnen (siehe isotone Getränke).
Der Anspruch an eine Trinknahrung besteht darin, dass sie neben viel Energie auch alle Mikronährstoffe enthält. Manche Vitamine haben einen sehr eigenwilligen Geschmack. Je kühler Flüssigkeit ist, desto weniger Eigengeschmack weist sie auf. Je nach individuellen Vorlieben kann man Trinknahrung erwärmen oder auch mit Speiseeis mixen, damit sie sogar kälter als Kühlschranktemperatur ist.
Die meisten Sozialversicherungsträger übernehmen die Kosten für bestimmte Produkte. Welche das genau sind, hängt vom Sozialversicherungsträger ab. Diätolog*innen wissen über diese individuellen Modalitäten Bescheid und sind bei der Verordnung sehr gerne behilflich. Manche Produkte sind auch im Supermarkt erhältlich, darüber hinaus in Apotheken und im Internet.